Ab September heißt es wieder in vielen Regionen Deutschlands „O’zapft is‘!“ Doch nicht nur im Süden der Republik wird die Tradition des Oktoberfest jedes Jahr aufs Neue zelebriert. Mittlerweile hat sich das beliebte Volksfest zum wahren Exportschlager entwickelt. Oktoberfest-Ableger gibt es sogar in den USA, China und Japan. Die bekanntesten Wies’n-Songs, zu denen es sich zünftig schunkeln und die Mass heben lässt, stellen wir heute vor.
Josh. – „Cordula Grün“
Wenn auch kein Hit, der gleich ins Schema eines Wiesn-Krachers passt, hat sich im Jahr 2018 der Song „Cordula Grün“ des Wiener Sängers Josh. zum absoluten Kassenschlager gentwickelt. Seitdem darf der Track auf keinem Volksfest mehr fehlen, sicher auch Dank seines unglaublichen Ohrwurmpotenzials. Während Josh. über seine Angebetete singt, fragt man sich: „Wer ist sie diese Cordula Grün denn überhaupt?“ Fun Fact: nach Aussagen des Sängers hat Cordula kein reales Vorbild. Der Sänger wollte bloß einen Song über Mädchen und Farben machen.
Andreas Gabalier – „Hulapalu“
Wenn „Cordula Grün“ nicht als klassischer Wies’n-Song erscheint, handelt es sich bei „Hulapalu“ um das genaue Gegenteil. Andreas Gabalier hat es 2016 mit diesem Track förmlich darauf angelegt einen Oktoberfest-Hit zu schreiben. Der eingängige, einfach mitzusingende Refrain wird seither von den Bierbänken der gesamten Republik gegrölt und ist ein wahres Stimmungswunder. Doch auch hier fragt man sich wieder: „Was ist denn eigentlich dieses ‚Hulapalu‘?“ „Das muss sich jeder selber denken.“, lautet die mit einem Augenzwinkern gelieferte Antwort des selbsternannten Volks-Rock’n’Rollers, der auch mit anderen Liedern wie „I Sing a Liad Für Di“ oder „Verdammt Lang Her“ stets zur musikalischen Untermalung der Wies’n beiträgt.
Helene Fischer – „Atemlos durch die Nacht“
Kaum ein anderer Schlagersong war je so erfolgreich wie Helene Fischers Überhit „Atemlos“. Seit 2014 ist das Lied aus der deutschen Musikwelt nicht mehr wegzudenken und darf auch jedes Jahr aufs Neue in keinem Bierzelt fehlen. Der energetische Party-Track kann auch noch in jedem Zustand mitgesungen werden und sorgt stets für ausgelassene Stimmung.
S.T.S – „Fürstenfeld“
Mit Fürstenfeld reiht sich ein Wies’n-Klassiker in die Liste ein, von dem man dies eigentlich gar nicht erwarten würde. Das Pop-Rock-Trio S.T.S. war seinerzeit eher für seine politischen Texte bekannt als für traditionelle Stimmungsmusik. Auch der Hit „Fürstenfeld“ war ursprünglich eher als Parodie auf den erfolglosen Heimkehrer, der es in der großen weiten Welt nicht schafft und sich deshalb wieder heim in sein Kaff wünscht gedacht. Durch das traditionell-gefühlige Ambiente des Liedes konnte sich die Ironie dahinter jedoch gut verstecken und wurde zum nostalgischen Hit der Band, der auch im Festzelt immer wieder angestimmt wird.
Otto Ebner – „Ein Prosit der Gemütlichkeit“
Wer an die Münchner Wies’n denkt, hat vermutlich auch gleich diesen Klang im Ohr. Kein Lied wird im Festzelt öfter gespielt und ist mehr fester Bestandteil der Traditionen rund um das Oktoberfest. Mehrmals in der Stunde wird das Prosit angestimmt, die Mass gehoben und „Oans. Zwoa. G’suffa!“ Dabei gehört das Prosit bereits zu den frühen Traditionen des Volksfestes, wurden doch schon Ende des 19. Jahrhunderts Melodie und Text von Bernhard Traugott Dietrich verfasst.
Spider Murphy Gang – „Skandal im Sperrbezirk“
Wie auch bei S.T.S. handelt es sich beim Song „Skandal im Sperrbezirk“ der Rock’n’Roll-Band Spider Murphy Gang weniger um ein traditionelles Stimmungslied als um eine Parodie auf die Münchner Politik der 80er Jahre. Als das Lied 1981 erschien, weigerten sich viele Radiosender den Song zu spielen, da das Lied die Prostitutionspolitik der Stadt München zu jener Zeit verhandelt und die Textzeile mit den „Nutten“ als heißes Eisen galt. Die Prüderie jener Tage ist mittlerweile allerdings lang passé, und „Skandal im Sperrbezirk“ gehört zu den bekanntesten Wies’n-Hits.
Zillertaler Schürzenjäger – „Zillertaler Hochzeitsmarsch“
Um ein wahres Stück alpenländischer Tradition handelt es sich hingegen beim „Zillertaler Hochzeitsmarsch“. Bis in die 1990er Jahre bald dem Vergessen anheim geraten, konnte dieses Stück tiroler Traditionsmusik durch die Interpretation der Zillertaler Schürzenjäger zu neuem Ruhm kommen und ist als Blaupause für alpenländische Musiktraditionen bald auf der ganzen welt bekannt. Kein Wunder also, dass dieses Lied auch auf keiner Wies’n fehlen darf und die Festzeltbesucher*innen stets zum Schunkeln und Tanzen auf die Bierbänke treibt bis diese nicht selten zu bersten drohen.