Der Walzer ist ein Musikstück im 3/4 oder 3/8 Takt. Dies gibt den typisch wiegenden Rhythmus des Walzers vor. Der älteste Walzer stammt aus dem 18. Jahrhundert. Schon seit dem Mittelalter gibt es die Tanzbewegung „Walzen“, was „Drehen“ bedeutet und als Wortursprung des Walzers gilt. Bis zum 19. Jahrhundert wurden ausschließlich schnelle Walzer, die sogenannten „Wiener Walzer“, gespielt und getanzt. Später entstanden die „Langsamen Walzer“. Deren Ursprung wird in England vermutet, weshalb sie auch „Englischer Walzer“ genannt werden. Die Liste an bekannten Walzern ist lang und vielfältig. Die meisten Walzer findet man in der klassischen Musik, aber auch in der Moderne gibt es Walzer mit Ohrwurmpotential. Nachfolgend soll ein Überblick über eine Auswahl der bekanntesten Walzer gegeben werden.

Berühmte Walzer in der klassischen Musik

„An der schönen blauen Donau“

Dieser Walzer des österreichischen Komponisten Johann Strauss (Sohn) entstand im Jahr 1866/67 und ist eine Hymne an das Land Österreich. Im Jahr 1945 wurde der Walzer an Stelle der österreichischen Nationalhymne anlässlich der Proklamation der Unabhängigkeit des Landes gespielt. Zudem wird das Stück regelmäßig zu Neujahr aufgeführt. Johann Strauss lebte 1825 bis 1899 in Wien und galt als der „Walzerkönig“. Seine erste Walzerkomposition kreierte er bereits mit sechs Jahren. Zwischen 1863 und 1871 komponierte Johann Strauss als königlicher „Hofball Direktor“ ausschließlich Walzer.

„Dornröschenwalzer“

Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponierte diesen Walzer als Teil des Ballettes „Dornröschen“. Die Uraufführung war 1890. Der „Dornröschenwalzer“ ist Teil des ersten Aktes und erklingt, nachdem sich die Prinzessin an der Spindel gestochen hat und in den Jahrhundertschlaf fällt. Tschaikowski (1840-1893) gilt als bedeutenster Komponist der Romantik. Neben dem Ballett „Dornröschen“ komponierte er zwei weitere, weltberühmte Ballette, „Nussknacker“ und „Schwanensee“. Zudem verfasste er zahlreiche Opern, Orchester- und Kammermusikwerke, Klaviermusik, Lieder und Schauspielmusik.

„Kaiserwalzer“

Das bekannte Musikstück, ebenfalls von Johann Strauss (Sohn), wurde 1889 zur Eröffnung eines Berliner Konzertsaales aufgeführt. Bei der Aufführung entfachte es Begeisterungsstürme und das Publikum forderte eine Wiederholung. Noch heute ist der Walzer fester Bestandteil im Programm des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker.

„Walzer in A-Moll, No. 19“

Dieser Walzer für Solo-Piano stammt aus der Feder des Komponisten Frederic Chopin. Veröffentlicht wurde das Musikstück erst nach dem Tod des Künstlers 1860. Der „Walzer in A-Moll“ ein Konzertwalzer und nicht zum Tanzen gedacht. Der Komponist Frederic Chopin hatte polnisch-französische Wurzeln und lebte 1810-1849. Er gilt wie Tschaikowski als Repräsentant der Romantik und ist hauptsächlich durch seine zahlreichen Klavierkompositionen bekannt.

„Walzer in H-Moll, Op. 18, No. 6“

Bei Franz Schubert (1797-1828) sind die Walzerkompositionen größtenteils als Klaviermusik vertreten. Der Österreicher kreierte Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik, sowie über sechshundert Liedkompositionen.

„Sechzehn Walzer, Op. 39“

Wie der Titel schon sagt, handelt es sich um eine Sammlung von sechzehn Walzern, die Johannes Brahms 1865 für ein oder zwei Klaviere verfasste. Der Komponist, Pianist und Dirigent lebte 1833 bis 1897 und ist ein Künstler der Hochromantik. Neben einigen Walzerkompositionen komponierte er eine große Anzahl an Orchester- und Chorwerken, sowie Lieder.

„Blumenwalzer“

Der „Blumenwalzer“ ist Teil des Balletts „Nussknacker“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, welches 1892 uraufgeführt wurde. Zudem ist der Walzer in der „Nussknacker Suite“ enthalten, einem eigenständigen Werk mit ausgewählten Orchesterstücken aus dem Ballett.

Berühmte Walzer der Moderne

„The Embassy Waltz“

Dieser Walzer ist im Musical „My Fair Lady“ zu hören. In dem 1956 in New York uraufgeführten Stück geht es um ein armes Blumenmädchen, das von einem Professor aufgenommen und in die gehobene Gesellschaft eingeführt wird. Hierdurch findet sie am Ende ihre große Liebe. Das Musical gewann verschiedenste Auszeichnungen, unter anderem den „Theatre World Award“.

„Potter Waltz“

In dem vierten Teil der Harry Potter Saga, „Harry Potter und der Feuerkelch“, tanzen die Schüler am Weihnachtsball zu dem von Patrick Doyle komponierten „Potter Waltz“, einem klassischen Wiener Walzer.

„Beauty and the Beast“

Der Walzer aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm „Beauty and the Beast“ (1991) gehört zu den bekanntesten Disney Songs. Im Film tanzen Belle und das Biest im Ballsaal einen langsamen Walzer. Das berühmte Musikstück wurde auch in den neueren Adaptionen des Films übernommen.

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