Im Gegensatz zu der C Dur Tonleiter besteht die Bluestonleiter nur aus fünf Tönen. Sie wird analog zu der Moll-Pentatonik aufgebaut. Der Wechsel von drei und zwei Halbtonschritten ergibt dabei die festgelegte Tonfolge.
Aufbau:
Die Pentatonik in C beginnt mit dem Grundton C. Anschließend werden drei Halbtöne übersprungen. Der nächste Ton ist damit das Es. Im Folgenden werden zweimal nur zwei Halbtonschritte gemacht. Es kommt jetzt also erst das F, dann das G. Im späteren Intervall werden wieder drei Halbtöne übersprungen. Damit ist das B der nächste Ton. Die Tonleiter endet wieder auf dem C.
C – – Es – F – G – – B – C
Diese Abfolge kann auf jeden anderen Anfangston übertragen werden.
Bluestonleiter:
Damit aus der Pentatonik in Moll eine Bluestonleiter wird, muss nur noch ein Bluenote hinzugefügt werden. Zwischen dem dritten und vierten Ton wird noch ein Halbton hinzugefügt. Bei der C Dur Bluestonleiter ist das das Fis, die schwarze Taste rechts neben dem F. Damit ist die Abfolge C – – Es – F Fis G – – B – C. Mit ihr werden die Töne vorgegeben, die für das freie Improvisieren im Blues in dieser Tonart genutzt werden. Soll ein Lied im Stil des Blues komponiert werden, benötigen Sie dazu ausschließlich diese Noten.
Spannung:
Die besondere Dynamik in einem Stück wird nicht nur durch die gewählte Rhythmik geschaffen. Einzelne Töne, die aus dem gewohnten Muster herausklingen, sorgen ebenfalls dafür. Auf diese Weise kann ein besonderer Spannungsbogen erzeugt werden. Innerhalb einer solchen Sequenz treten dann solche Töne, die in der Bluestonleiter nicht aufgeführt sind, vermehrt auf. Anschließend beruhigt sich die Stimmung, indem das gewählte System eingehalten wird.
Wechsel der Tonleitern:
Besitzt ein Stück mehrere Strophen, können diese in einer Abfolge von Tonleitern komponiert sein. Nachdem die erste Strophe auf C begonnen hat, kann die nächste auf dem Es und die folgende könnte dann mit dem F beginnen. Die Abfolge der verschiedenen Tonleitern wären dann folgendermaßen =>
Bluestonleiter C Dur = C – – Es – F Fis G – – B – C
Bluestonleiter Es Dur = Es – – Fis – Gis A B – – Cis – Es
Bluestonleiter F Dur = F – – Gis – B H C – – Es – F
Durch diesen Wechsel in die nächst höhere Tonfolge wirkt ein Lied leichter.
Blues:
Diese Musikform entstand in der Zeit zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Es war die Zeit, in der die afroamerikanische Bevölkerung mehr Einfluss nehmen konnte. Die Lieder wurden nun endlich auch in der Öffentlichkeit gespielt. Blues ist die Wurzel für viele aktuelle Musikrichtungen. Jazz, Rock und Soul sind dem Blues am nächsten. Selbst der Hip-Hop ist auf dieser Grundlage entstanden. Doch Blues zeichnet sich auch durch die wirkungsvollen Texte aus. Die Afroamerikaner lehnten und lehnen sich gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung auf. Das ist heute immer noch ein wichtiges Thema dieser Musik. Der Stil hat im Laufe der Jahre Einzug in der ganzen Welt gefunden. Auch dort werden politische Themen in der Musik verarbeitet. Die Texte in Verbindung mit der gefühlvollen Musik sprechen die Menschen immer noch an. Dabei hat sich nicht nur der Blues weiterentwickelt. Auch Hip-Hop und Jazz werden überall auf der Welt gehört und gespielt. Der Schwerpunkt der Themen liegt immer in der Verarbeitung aktueller Thematik.