Musik bewegt zu jeder Zeit Menschen und kann eine wichtige Quelle für Menschen sein, um neue Kraft zu tanken. Durch musikalische Trends lässt sich zudem ableiten, wie es der Gesellschaft in der entsprechenden Zeit geht, beispielsweise ob beliebte Lieder bestimmte Themen gemeinsam haben oder einem bestimmten Genre zuzuordnen sind. Die allgemeine Stimmung in der Gesellschaft lässt sich immer stückweit durch musikalische Strömungen ableiten.

Musik in der Nachkriegszeit

Nach dem zweiten Weltkrieg war Deutschland vollkommen zerstört, was verständlicherweise unheimlich viel Leid und Trauer bei den Menschen auslöste. Nach dem Ende des Krieges sehnten sich die Menschen daher vor allem nach Liedern, die sie ihre Sorgen vergessen ließen. Lieder, die dazu führten, dass die Menschen Hoffnung empfinden konnten, waren in der Nachkriegszeit somit besonders gefragt. Die Menschen suchten in Liedern nach Sorgenfreiheit und positiver Bestärkung, um ihre Ängste und Nöte kurzweilig vergessen zu können. Die musikalischen Stücke der Nachkriegszeit griffen diese Sehnsucht nach Positivität auf.

Die Verbreitung der Musik

Die Schallplatte war in Deutschland noch nicht allzu sehr verbreitet. Die Menschen hörten Musik überwiegend über das Radio oder bei Besuchen in Tanzkapellen, in denen musikalische Hits nachgespielt wurden. Beliebte, ältere Titel wurde immer wieder neu aufgelegt und von unterschiedlichen Sängerinnen und Sängern nachgesungen. Das Bekannte gab den Leuten Kraft und Sicherheit.

Erfolgreiche Sänger aus der Nachkriegszeit

Sänger wie Rudi Schurecke wurden zu einer Bekanntheit, jedoch ist der Ruhm der Nachkriegszeit nicht mit heutiger Berühmtheit zu vergleichen. Das Lied stand stets im Mittelpunkt, demnach gab es keinen Star, der sich in der Nachkriegszeit als besonders erfolgreich hervortat.

Die musikalischen Werke aus der Nachkriegszeit

Nach und nach entstanden in den westlichen Großstädten von Deutschland Schallplattenfirmen, die jedoch dazu dienten, Radiostation zu versorgen. Die Bevölkerung litt noch zu sehr unter den Folgen des Krieges und war nicht imstande, Geld für Schallplatten auszugeben.

Das Lied „Caprifischer“ von Rudi Schurecke und ein weiteres Lied, gesungen von Magda Hein, stellten die ersten erfolgreichen Schallplattenproduktion dar. Es wurden jedoch im Allgemeinen noch sehr wenige Schallplatten produziert. Wenn Platten aufgenommen wurde, setzten die Firmen grundsätzlich eher auf erfolgreiche Schlager, die älter waren und neu aufgenommen wurden, da der Verkauf solcher Schallplatten erfolgreicher verlief.

„La Paloma“ von Hans Albers, der bereits im Jahre 1944 aufgenommen wurde, wurde ebenfalls sehr erfolgreich. Der Vertrieb des Liedes „La Paloma“ setzte jedoch erst 1945 ein. Die Ursache für den verspäteten Vertrieb war, dass das Lied von den NS-Funktionären verboten wurde. Dennoch war „La Paloma“ von Hans Albers dennoch bereits vor dem Vertrieb sehr bekannt, da es im Jahr 1944 im Film „Große Freiheit Nr. 7“ gespielt wurde.

Das Fazit

Die Menschen in der Nachkriegszeit litten sehr unter den Folgen des Krieges. Aufgrund dessen sehnten sie sich nach fröhlicher und hoffnungsvoller Musik, durch die sie die Schrecken und die Trauer für einige Augenblicke vergessen konnten. Die Menschen hörten Musik zunächst über das Radio oder in Tanzkapellen, in denen beliebte Lieder der Zeit gespielt wurden. Die Schallplatten verbreiteten sich erst einige Jahre später, als sich die Bevölkerung von Deutschland einigermaßen von den Folgen des Krieges erholt hatte.

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