Der Unterschied zwischen Dur und Moll ist vielen Menschen ein Rätsel. Der folgende Artikel wird die beiden Begriffe klar definieren. Es zeigt zudem anhand diverser Beispiele, wie die Tongeschlechter Dur & Moll leichter zu identifizieren sind.
Erklärung des Begriffes Tonleiter
Eine Tonleiter ist einfach eine Folge von Tönen, die einen bestimmten Abstand voneinander haben und in Intervallen angegeben sind. Ein Ton ist generell auf jeder Tonleiter aufbaubar. Jede Tonleiter verfügt zudem über eine bestimmte Anzahl Vorzeichen.
Alle Tonleitern werden nach der ersten Note in der Sequenz und der zu ihrer Erstellung verwendeten Intervallformel benannt. Auf einem Klavier sind Tonleitern so angeordnet, dass die Töne der Tonleiter höher und höher werden, wenn nacheinander jede aufeinanderfolgende weiße Taste gedrückt wird, obwohl der Abstand zwischen den Tasten gleich bleibt. Die Töne einer Dur-Tonleiter folgen stets einem festen Muster. Zum Beispiel enthält jede Dur-Tonleiter zwei Halbtonintervalle zwischen ihrem 3. und 4. Ton und ihrem 7. und 8. Ton; drei Ganztonintervalle zwischen dem 1. und 2., 4. und 5. und 6. Ton ein halber Schritt zwischen seinem 2. und 3. Ton und ein Ganztonintervall zwischen dem 6. und 7. Ton. Musikalisch gesehen hat der Moll-Dreiklang einen geringeren „Konsonanzgrad“ als ein Dur-Dreiklang, was ihm diesen düsteren, melancholischen Effekt verleiht. Der Grund dafür ist, dass die Abstände zwischen den Tönen in Dur und Moll unterschiedlich sind. Insgesamt gibt es 12 Dur- und 12 Moll-Tonleitern, die parallel in einer Doppelreihe angeordnet sind. Alle Dur-Tonleitern werden mit einem Großbuchstaben bezeichnet, Moll-Tonleitern mit der Tonart in Kleinbuchstaben. Beispielsweise entspricht die Tonleiter von C-Dur a-Moll.
Spezifische Merkmale einer Dur-Tonleiter
Die Dur-Tonleiter hat einen Halbton (kleine Sekunde) zwischen der 3. und 4. Stufe und zwischen der 7. und 8. Stufe. Ihr steht immer eine parallele Moll-Tonleiter, die sich eine kleine Terz oberhalb des Grundtons befindet, gegenüber. Melodisch wichtige Tone einer Dur-Tonabfolge sind der Gleitton (Gt) und der Leitton (Lt).
Spezifische Merkmale einer Moll-Tonleiter
Die Moll-Tonleiter ist eine diatonische Tonleiter. Das Wort „diatonisch“ bedeutet „durch die Töne“. Sie unterscheidet sich von der Dur-Tonleiter dadurch, dass sie einen Halbton (kleine Sekunde) zwischen der 2. und 3. Stufe und zwischen der 5. und 6. Stufe hat. Die Klangwirkung einer Moll-Tonleiter wird generell als fröhlich oder strahlend bezeichnet.
Dur-Tonleiter
Beim Begriff Dur handelt es sich um eine Ableitung des lateinischen Wortes durus. In die deutsche Sprache übersetzt bedeutet durus „hart“. Bei Dur handelt es sich um das männliche Tongeschlecht.
Moll-Tonleiter
Das Wort Moll stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „weich“. Ein charakteristisches Erkennungsmerkmal für eine Moll-Tonleiter ist ein kleiner Terz im 1. Tetrachord.
Verschiedene Varianten Moll-Tonleitern
Moll-Tonleitern werden unterschieden in:
- melodisches Moll
- harmonisches Moll
- natürliches Moll
Die drei unterschiedlichen Arten Moll-Tonleitern unterscheiden sich durch den 2. Tetrachord. Eine harmonische Moll-Tonleiter verwendet dieselbe Tonart wie die natürliche Moll-Tonleiter, mit einem hinzugefügten Kreuz. Durch die aus dem künstlichen Leitton im harmonischen Moll resultierende Dur-Dominante (Kadenz) war diese Tonleiter in der Pop- und Unterhaltungsmusik maßgebend – erst mit dem Aufkommen der Beatmusik und der nachfolgenden Rockmusik unter dem Einfluss der Folklore rückte das reine (natürliche) Moll wieder in den Vordergrund.
Abstände anhand der Klavier-Tastatur einprägen
Um eine C-Dur-Tonleiter auf dem Piano zu spielen, sind keine schwarzen Tasten nötig. Gleiches gilt für eine a-Moll-Tonleiter. Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine schwarze oder weiße Taste handelt: Bei jedem Tastenabstand handelt es sich um einen sogenannten Halbtonschritt.
Beispiel
Der Abstand zwischen der weißen Taste C und der weißen Taste H ist immer ein Halbtonschritt. Gleiches gilt für den Abstand zwischen den weißen Tasten F und E.
Der Abstand von der weißen Taste C zur gleichfarbigen Taste D führt dagegen über eine schwarze Taste, sodass es sich um zwei Halbtonschritte (Ganztonschritt) handelt. Der wesentliche Unterschied zwischen Dur- und Molltonleitern ist die spezifische Lage der Halbtonschritte. Weil beim Spielen die Reihenfolge von Ganzton- und Halbtonschritten exakt eingehalten werden muss, besitzen Tonleitern mehrheitlich schwarze Tasten. Um von der Dur-Tonart zur Moll-Tonart zu wechseln, muss der Klavierspieler drei Halbtonschritte nach unten gehen. Dieser Abstand wird kleiner Terz genannt.