Damit man klassische Kompositionen besser voneinander unterscheiden kann, werden sie in unterschiedliche Formen unterteilt. Die Sonatenhauptsatzform ist dabei eine der bekanntesten und häufigsten Formen.
Definition und Entstehung der Sonatenhauptsatzform
Der Ursprung der Sonatenhauptsatzform geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als Musikwissenschaften in klassischen Sinfonien Gemeinsamkeiten in der Form fanden. Joseph Haydn gehört zu den ersten Komponisten, in dessen Sinfonien diese Form enthalten war.
Der Begriff der Sonate stammt aus dem 16. Jahrhundert und bedeutet buchstäblich ein „klingendes Stück“. Aus dem Modell der Sonate haben sich die Abschnitte der Sonatenhauptsatzform entwickelt.
Die Sonate enthält heutzutage drei oder vier Sätze, die Sinfonie enthält meist vier Sätze. Dabei betrifft die Sonatenhauptsatzform nur einen Satz, in der Regel den Kopfsatz, der den Charakter einer Komposition ausmacht.
Der Aufbau der Sonatenhauptsatzform
Die Sonatenhauptsatzform besteht aus vier Teilen:
- Exposition,
- Durchführung,
- Reprise
- und Coda.
Jeder Abschnitt hat eine besondere Funktion. Die Exposition fungiert als Eröffnung und stellt die wichtigsten Themen vor, meist zwei kontrastierende Themen, die als Haupt- und Seitenthema bezeichnet werden.
Nach der Exposition kommen die Durchführung, Reprise und Coda
Die Durchführung stellt das Herzstück der Sonatenhauptsatzform dar. Der Komponist kann da seiner Kreativität freien Lauf lassen. Die kompositorischen Charaktereigenschaften können anhand der Durchführung sehr gut erkannt werden.
Anders als bei der Exposition kann in der Durchführung keine durchgehende Tonart erkannt werden.
Die Reprise kann beim Hören am einfachsten erkannt werden. Sie wiederholt die in der Exposition vorgestellten und in der Durchführung weiter verarbeiteten Themen.
Die Coda hat die Funktion, die Sonatenhauptsatzform zum Abschluss zu bringen. Dabei wird nichts Neues vorgestellt.
So wird durch die Sonatenhauptsatzform aus einem musikalischen Satz ein komplettes, in sich geschlossenes Gebilde.