Unter der Wiener Klassik, die sich zwischen 1760 und 1825 zutrug, verstand sich eine spezielle musikalische Ausprägung innerhalb der klassischen Epoche. Zu den Hauptvertretern gehören einerseits Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn als auch Ludwig van Beethoven. Oftmals wird damit auch die Zeit der Wiener Klassik betitelt. In diesem Zusammenhang werden andere österreichische oder aus Wien stammende Komponisten, unter anderem zählen dazu Carl Ditters von Dittersdorf, Antonio Salieri, Franz Schubert als auch Michael Haydn.

Der historische Hintergrund der Wiener Klassik

Obwohl der Zeitrahmen von 1760 bis 1825 für die Wiener Klassik auszumachen ist, sehen andere Forscher den Beginn dieser Musikrichtung vermehrt in den 1950er Jahren. Wieder andere Stimmen äußern sich für 1830. Gewöhnlich ist es überaus schwer für eine musikalische Epoche den genauen Beginn zu nennen.

Mit Beendigung der Französischen Revolution konnte man ein Umdenken beobachten, welches sich nicht nur auf die Gesellschaft auswirkte, sondern zudem die Musik und Kunst beeinflusste. Den Komponisten ging es vermehrt darum, mithilfe ihrer Werke für eine gerechtere und bessere Gesellschaft einzustehen. Als das Kulturzentrum schlechthin galt zu dieser Zeit Wien, die Hauptstadt Österreichs und Stammsitz der Habsburger. Insbesondere drei Komponisten treten in Wien hervor: Haydn, Beethoven und Mozart.

Die Merkmale

Früher kreierte man entweder Kirchenlieder oder für den Adel vorgesehene Musik. Nun wurde der Fokus auf andere Dinge gelegt, sodass der Hauptaspekt der weltlichen Musik zugutekam. Zu den einschlägigen Merkmalen dieser Zeit gehörten einerseits die eingesetzten Instrumente, welche zwischen Imitation und Polyphonie wechselten, und auf der anderen Seite singbare Melodien.

Im Hinblick der Polyphonie, wurde die ehemals strenge Musik des Barock, aufgebrochen und zu einem trivialen und einfacheren Stück komponiert. Komponisten setzten immer wieder auf singbare Melodien, sodass das Nachsingen ohne Weiteres funktionieren konnte. Die Musik sollte in den Köpfen der Hörerschaft bleiben und nachdrücklich einen Eindruck schaffen. Zu den bekanntesten Beispielen zählen „Kaiserquartett“ von Haydn und „Die kleine Nachtmusik“ von Mozart. Infolge dieser einfachen musikalischen Schaffung entwickelte sich in langsamen Schritten auch das Volkslied fort.

Die meisten Werke beinhalten ein in acht Takten gehaltenes Grundmuster. In der Wiener Klassik sind vor allem schematische Kompositionsstile von großer Beliebtheit, sodass sich aus dem 18. Jh. auch die sogenannte Sonatenhauptsatzform entwickeln konnte. Als weiteres Kennzeichen ist die übersichtliche Form zu nennen, dazu gehört unter anderem die Liedform. Selbst Personen, welche mit Musik nicht allzu viel zu schaffen hatten, konnten das Musikstück überschauen.

In einigen Fällen wird in der Wiener Klassik ein einziges Motiv verwendet, sodass sich während des Zuhörens ein klares Motiv herauskristallisiert. Als weitere Merkmale sind die Variationen und Veränderungen bis dato bekannter Melodien zu nennen. Kommt es zu einer sogenannten Variation, ist die Rede von einem abgeänderten sowie anschließend aufgeschriebenen Stück. Diese Methode greifen viele Komponisten der Wiener Klassik auf, unter anderem experimentierte Haydn mit einem aus Österreich stammenden Kinderlied.

Bei der Imitation geht man hingegen anders vor, da das Motiv bei dieser Form des Kompositionsstils unverändert bleibt. Stattdessen wird die Motivform imitiert, sodass zum Beispiel andere Instrumente bzw. eine andere Tonlage eingesetzt wird. Die bekanntesten Werke dieser Zeit sind entweder Konzerte, Streichquartette oder Sinfonien. Hierbei ist vor allem das Streichquartett hervorzuheben, da dieses eine neue Erfindung der Komponisten der Klassik darstellt.

Die wichtigsten Komponisten der Wiener Klassik

Zum einen ist der Lehrer, Organist, Musiktheoretiker und Komponist Johann Georg Albrechtsberger aus Österreich zu nennen. Er beschäftigte sich sein gesamtes Leben mit streng kontrapunktischen Methoden zur Komposition, weswegen er auch großen Ruhm und eine enorme Bekanntheit als Kontrapunktlehrer erlangte. Unter anderem war er der Lehrer von Carl Czerny, Johann Nepomuk Hummel und Ludwig van Beethoven. Er komponierte Messen, Oratorien, Klavier- und Orgelstücke. Hinzu kam, dass Albrechtsberger „Kurzgefasste Methode, den Generalbass zu erlernen“ und „Gründliche Anweisung zur Composition“ verfasste.

Karl Ditters von Dittersdorf war Komponist und Violinvirtuose. Als Violinist war er ab 1761 Mitglied im Hofopernorchester von Wien. Vier Jahre später gelang ihm der Aufstieg zum Kapellmeister von Bischof von Großwardein. Insgesamt komponierte von Dittersdorf vierzig Opern und Singspiele. Diese erfreuten sich bereits nach kurzer Zeit zu seinen Lebzeiten großer Bekanntheit. Im Grunde gehört er zu den Mitbegründern der komischen Oper in Deutschland. Nicht zu vergessen die von ihm verfassten Solokonzerte, Messen, Kassationen, Divertimenti, Kantaten und Oratorien.

Als Lehrer von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Franz Liszt war Antonio Salieri zugleich Komponist und Dirigent. Sein Schwerpunkt lag dabei auf Kirchen- und Kammermusik. Neben Kantaten komponierte er außerdem Oratorien.

Hat dir der Beitrag gefallen?