Sie haben vor, sich eine Guitalele zu kaufen oder haben es schon getan? Sie sind Profi-Musiker? Dann können Sie die folgenden Abschnitte ruhig überspringen. Wenn Sie allerdings erst anfangen, sich mit Musik und insbesondere mit Saiteninstrumenten auseinanderzusetzen, dann sind für Sie folgende Informationen vielleicht ganz interessant – auch für das Verständnis einer Stimmung dieses Instuments:

Was ist eine Guitalele?

Der Begriff „Guitalele“ setzt sich zusammen aus dem Wort „Gitarre“ in der etwas veralteten Schreibweise „Guitarre“ und aus dem Namen eines weiteren Musikinstruments, der Ukulele. Dem Aussehen nach könnte man die Guitalele durchaus als „Mini-Gitarre“ beschreiben.

Üblich sind in der Musikwelt auch andere Bezeichnungen, zum Beispiel Gitalele, Guitarlele oder Gitarrele.

Was ist eine Ukulele?

Die Ukulele (gesprochen Jukuléle) sieht ebenfalls in etwa aus wie eine kleine Gitarre, hat aber nur 4 Saiten. Portugiesische Einwanderer brachten eines ihrer volkstümliches Saitenintrumente mit nach Hawaii, wo sich daraus die Ukulele entwickelte, von dort nach Europa und in die europäische Musik „re-importiert“ wurde und sich hier seit vielen Jahren wieder in der Musikwelt durchgesetzt und etabliert hat.

Welchen Anteil hat die Ukulele an der Guitalele?

Mit ihrer Länge von etwa etwa 60 cm und einer Breite von etwa 20 cm ist hauptsächlich die Ukulele für das Erscheinungsbild der Guitalele verantwortlich.

Welchen Anteil hat die Gitarre an der Guitalele?

Die Gitarre als Musikinstrument ist Ihnen sicher ohnehin hinlänglich bekannt, in sofern sei hier nur angemerkt, dass der Anteil der Gitarre an der Guitalele von der Konzertgitarre, nicht etwa von einer Rhythmus- oder elektrischen (Brett-)Gitarre stammt.

Die Konzertgitarre liefert für die Gestaltungsmerkmale der Guitalele das Griffbrett mit einer Mensur von etwa 45 cm Länge und die Bespannung mit 6 Saiten.

Aus welchem Grund sind die beiden Instrumente kombiniert worden?

Die Bespannung mit 6 Saiten und die Griffbrettaufteilung, die wie die einer Gitarre aufgebaut ist, bieten Gitarristen grundsätzlich die Möglichkeit, ein Instrument mit dem speziellen Klang einer Ukulele zu spielen, ohne einen anderen Fingersatz für die passenden Akkorde lernen und üben zu müssen.

Ist eine Guitalele also gestimmt wie eine Gitarre?

Was den technischen Ansatz angeht, ist es eine Binsenweisheit, dass auch die Guitalele durch Drehung an den den Wirbeln am Kopf des Griffbretts gestimmt wird. Lockert man die Saiten durch Drehung der Wirbel in die eine Richtung, wird der Ton tiefer, strafft man sie durch Drehung in die andere Richtung, wird der Ton höher.

In welcher Tonhöhe die 6 Saiten allerdings gestimmt werden – eine Antwort darauf ist nicht eindeutig zu geben – Musiker vertreten da unterschiedliche Auffassungen:

Einige stimmen die Guitalele in der Tat wie eine Gitarre, das heißt also die Saiten erklingen (von der oberen zur untersten Saite) in den Tonhöhen E-A-D-G-H-E.

Andere gehen davon aus, dass das Instrument dadurch seinen speziellen Klang verliert und schwören auf eine Stimmung, die 5 Halbtonschritte höher liegt, das heißt also A-D-G -C-E-A. Als Vorteil gilt hier – neben einem etwas dunkleren Klang -, dass durch die geringere Saitenspannung das Greifen der Akkorde leichter fällt.

Wieder andere stimmen das Instrument wie eine Quint-Gitarre, also H-E-A-D-F#-H. Sie begründen dies damit, dass die Guitalele durch die Mensur des Griffbretts im Prinzip eine Quintgitarre ist und deshalb eine Quinte höher als eine sogenannte 4/4-Gitarre (also eine Gitarre in voller Größe) gestimmt werden sollte, also auf H, nicht auf E, um den höheren, spezifisch exotisch-hawaiischen Klang zu erhalten.

Eine Anmerkung noch zur Beschaffenheit der Saiten, die sich ebenfalls auf die Stimmung der Guitalele auswirken kann:

Die meisten Spieler einer Guitalele verwenden Nylonsaiten-Sätze für ihr Instrument – wie für eine Konzertgitarre. Einige empfehlen auch einen Saitensatz wie für eine sog. „Kinder“-Gitarre, also eine Gitarre, die kleiner ist als die übliche 4/4-Gitarre.

Fazit:

Es kommt bei der Stimmung einer Guitalele also darauf an, welchen Effekt man erzielen möchte, bzw. welches Ergebnis im Vordergrund stehen soll: identische Akkordgriffe wie auf einer Gitarre oder spezielle Tonarten, Klänge und Klangfarben.

Inzwischen bieten verschiedene Hersteller Guitalelen aus unterschiedlichen Holzarten an, so dass die Entscheidung, wie das Instrument nun gestimmt werden soll, von mehreren Faktoren abhängen wird.

Der Ton A allerdings kommt bei allen Stimmungen vor, so dass es Ihnen bei allen Varianten möglich sein müsste, mit einer Stimmgabel, die den Kammerton A wiedergibt, Ihr Instrument zu stimmen. Es kann natürlich sein, dass der gewünschte Ton dann eine Oktave höher liegt als die Stimmgabel ihn angibt.

Sofern Sie allerdings zwischen den möglichen Varianten einer Stimmung Ihrer Guitalele wechseln wollen, empfiehlt sich die Anschaffung eines elektronischen Stimmgeräts, das exakt anzeigt, ob die korrekte Schwingungsfrequenz des gewünschten Tones auf der jeweiligen Saite erreicht ist.