Die Epoche des Expressionismus dauerte von 1905 bis 1925 an. Verstand und Gefühl waren gleichermaßen wichtig. Historisch betrachtet ist die Zeit des Expressionismus als Zeit des Umschwungs anzusehen. Die Urbanisierung begann, jedoch kam es dabei zu vielen Problemen, da die Fabriken die Menschen in die Städte zogen, die Städte jedoch noch nicht umfassend strukturiert waren. Viele Menschen litten unter dem Gefühl, von den Großstädten erdrückt zu werden. Diese Stimmung wurde von der Kunst der Zeit aufgegriffen. Des Weiteren war die politische Situation angespannt, da es große Spannungen zwischen den Großmächten Europas gab, die schließlich in einem Krieg mündeten. Die Musik fasste die Stimmung ebenso wie die Literatur auf. Doch welche Komponisten gelten als Stellvertreter des Expressionismus? Und wodurch zeichnete sich die Musik des Expressionismus aus?
Die Merkmale der Musik aus dem Expressionismus
Die Musik des Expressionismus zeichnet sich durch Dissonanzen, extreme Unterschiede in den Tonlagen, unruhige Melodien, Atonalität und freie Rhythmen aus. Es ist klar erkennbar, dass sich die Anspannungen im realen Leben auf die Kunstformen niederschlugen. Die Musik war im Expressionismus von einer unverkennbaren Dynamik geprägt. Die Komponisten Schönberg und Strawinsky wurden in der Zeit des Expressionismus weltbekannt. Ihnen gelang es, die Stimmungen und Spannungen der Gesellschaft musikalisch umzusetzen und Stücke zu komponieren, die die Zeit des Expressionismus auf musikalischer Ebene wiedergeben und verdeutlichen. Bis heutzutage sind Schönberg und Strawinsky bekannte Namen, die so gut wie jeder schon einmal gehört hat. Sie waren die Komponisten ihrer Zeit, sodass sich in ihren Werken die Merkmale des Expressionismus wiederfinden lassen.
Komponist Arnold Schönberg
Arnold Schönberg lebte von 1874 bis 1951 und war ein österreichischer Musiktheoretiker, Komponist, Komponistenlehrer, Maler, Erfinder und Dichter. Er entstammte einer jüdischen Familie und emigrierte 1933 in die Vereinigten Staaten, wo er einige Jahre später auch die Staatsbürgerschaft annahm. Arnold Schönberg gilt als einer der einflussreichsten Komponisten seiner Zeit. Zu seinen bekanntesten Orchesterwerken zählen Notturno, die Kammersymphonie Nr. 1 für Soloinstrumente und die „Verklärte Nacht“ eine Fassung für ein Streichorchester.
Komponist Igor Fjodorowitsch Strawinsky
Igor Fjodorowitsch Strawinsky war ein russischer Dirigent und Komponist mit der französischen und der amerikanischen Staatsbürgerschaft. Er gilt als der Vertreter des Expressionismus schlechthin. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „L´Oisseau de feu“, „Le sacre du printemps“ und „Le Baiser de la fée“.
Das Fazit
Der Expressionismus war eine Zeit des Wandels. Die Stimmung war von vielen Spannungen geprägt, sei es politischer Natur oder von der zu Beginn fehlenden Organisation in den Großstädten. Die Spannungen wurden von der Kunst aufgegriffen. Literarische Werke handelten häufig von Szenarien des Weltuntergangs, wohingegen die Musik durch unruhige Melodien umgesetzt wurde. Auch wenn die Epoche des Expressionismus von vielen Schwierigkeiten geprägt war, stellt sie eine wichtige Epoche des Umschwungs dar. Im Expressionismus entwickelten sich viele Strukturen und Kunstformen, die bis heute bestehen. Die Komponisten Strawinsky und Schönberg, welche trotz der schwierigen Zeiten musikalische Werke komponierten, stehen stellvertretend als Vertreter des Expressionismus. Bis heute sind die beiden Komponisten weltweit bekannt. Ihr Schaffen hat die musikalische Kultur stark geprägt und zu damaliger Zeit die Gefühle und Stimmungen in der Gesellschaft in ihre Musik einfließen lassen.