Die Moderne oder auch Neue Musik beschreibt alles, was im 20. und 21 Jahrhundert aufgekommen ist. Sie stellt das Gegenspiel zur romantischen Tradition des 19. Jahrhunderts dar.
Die Moderne wird als Kunstepoche ab 1900 bezeichnet. Europa und die Welt wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Weltkriegen erschüttert. Es kam zu Zerstörungen und viele Menschen erfuhren enormes Leid. Durch die Industrialisierung veränderte sich die Lebensweise der Menschen. Gerät das Leben durch äußere Einflüsse aus den Fugen, wird eine Weile benötigt, sich umzustellen.
Dies gilt ebenso für die Kunst, die Künstler suchten in jener Zeit nach neuen Ausdrucksformen. Die Komponisten wollten mit den Formen und Traditionen der bisherigen Musikstile brechen, sie wollten alles anders machen. Der Wechsel von der Tonalität in die Atonalität durch Arnold Schönberg um 1908 war beispielsweise ein entscheidender Bruch. Aufgrund dieser Brüche entwickelten sich verschiedene neue Richtungen, welche verschiedene Namen tragen. Darunter befinden sich unter anderem der Expressionismus, der Impressionismus und der Neoklassizismus. In der Zeit des Nationalismus wurden viele Künstler verfolgt und mussten fliehen. Aufgrund dessen verbreiteten sich die künstlerischen Ideen weltweit und vermischten sich auch mit Einflüssen anderer Kulturen. Die Moderne Epoche beinhaltet daher ganz unterschiedliche Stilrichtungen, welche sich teilweise schwer voneinander abgrenzen lassen.
Impressionismus – Expressionismus – Neoklassizismus
Impressionismus:
Beim Impressionismus tritt statt Klarheit, Linie und Form die gefühlsbetonte Farbe in den Vordergrund. Bei dieser Musikrichtung werden äußere Eindrücke in innere Ausdrücke verwandelt. Zu bekannten Komponisten des Impressionismus gehören unter anderem:
- Alexander Skrjabin (1872-1915)
- Claude Debussy (1862-1918)
- Maurice Ravel (1875-1937)
Expressionismus:
Diese Richtung überschreitet ästhetische Grenzen und beruft sich auf den Ausdruck des Inneren. Extreme Kontraste und Leidenschaft prägen diesen Stil. Die Tonalität wird aufgelöst und an dessen Stelle tritt zum Beispiel die Zwölftontechnik von Arnold Schönberg. Zu bekannten Komponisten des Expressionismus gehören unter anderem:
- Arnold Schönberg (1874-1951)
- Anton von Webern
- Alban Berg (1885-1935) (1883-1945)
Neoklassizismus:
Der Neoklassizismus lässt alte Gattungen und Formen neu beleben. Zu bekannten Komponisten des Neoklassizismus gehören unter anderem:
- Béla Bartók (1881-1945)
- Igor Strawinsky (1882-1971)
- Carl Orff (1895-1982)
Neuartige Komponisten-Techniken
Durch neuartige Komponisten-Techniken in der Musik wird die Moderne Epoche deutlich. Als Erfinder der Zwölftontechnik gilt Arnold Schönberg (1874-1951), und Claude Debussy (1862-1918) beschäftigte sich intensiv mit der Ganztontechnik. Entgegen des bestehenden Tonartprinzips werden entweder alle zwölf Halbtöne oder nur die sechs Ganztöne einer Oktave berücksichtigt. Die Komponisten und Musiker haben viel ausprobiert und experimentiert. Um außergewöhnliche Klänge zu erzeugen, präparierte zum Beispiel John Cage (1912-1992) sein Klavier.
Mittelalterliche Klänge verarbeitete Carl Orff (1885-1982) unter anderem in seinem Werk „Carmina Burana“. Einer der einflussreichsten Komponisten der Moderne gilt Karlheinz Stockhausen (1928-2007), welcher sich sehr früh mit elektronischer Musik auseinandersetzen. Durch elektronische Instrumente wie den Synthesizer, das Keyboard oder den Drumcomputer und elektromechanische Instrumente wie die E-Gitarre oder die Hammond Orgel, vervollständigte sich das Instrumentarium. Die Erfindung von Grammofons im Jahr 1887 war eine frühe Errungenschaft der Technisierung.
Musikalische Merkmale
Das Dur-Moll-System wurde aufgebrochen, welches zu einer großen Veränderung in der Harmonik führte. Spannungen und große Dissonanzen fördern das Gehör heraus. Die Zwölftonmusik tritt anstelle der herkömmlichen Harmoniegesetze an. Für Höreindrücke sorgt ebenso der Einfluss außereuropäischer Musik. Taktwechsel, rhythmische Verschiebungen und Synkopen sind ebenso ein Merkmal dieser Epoche. Komplexe Polyrhythmen und maschinenartige Pulse werden außerdem eingesetzt.
Unterhaltungsmusik
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts rückte auch die sogenannte Unterhaltungsmusik in den Vordergrund. In der Romantik tauchte der Begriff bereits als Bezeichnung für unterhaltende Tanzmusik auf. Nachhaltig wurde die musikalische Entwicklung von musikalischen Traditionen und dem Musikempfinden afrikanischer Menschen, welche nach Amerika verschleppt wurden und dort als Sklaven leben mussten, beeinflusst. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich somit in den Südstaaten Amerikas der Blues. Etwa in dieselbe Zeit fällt die Entstehung des typischen Klaviermusik-Stils, welcher Ragtime genannt. Jazz entwickelte sich um 1900 aufgrund der Vorreiter Ragtime und Blues zu einer eigenständigen Musikrichtung.
Die Entstehung der Jazzmusik
Louis Armstrong (1901- 1971) zählt zu den bekanntesten Jazzmusikern. Durch die Entwicklung des Jazz gewinnt das Saxofon an Popularität. Bei einem Saxofon wird der Ton durch ein in Schwingung versetzten Rohrblatt erzeugt. Erfunden wurde das Saxofon schon im Jahre 1840 vom belgischen Instrumentenbauer und Musiker Adolphe Sax. Im Jahr 1894, zu seiner Beerdigung, sollen Saxofonisten aus aller Welt gespielt haben.
Die Entstehung der Rockmusik
Etwa um 1960 entstand aus dem Rock´n Roll die Rockmusik und verbreitete sich ausgehend von England in der ganzen Welt. Die Rockmusik erlebt bis heute zahlreiche Veränderungen, welche sich in eigenständige und unterschiedliche Musikstilen manifestiert. Die Musikstile unterscheiden sich durch die Art des Gesangs, der Rhythmik, der Melodik und das Tempo. Es handelt sich um eine populäre, erfolgreich vermarktete Musik, welche den Musikgeschmack der Masse trifft. Gesang, Schlagzeug, E- und Bassgitarre und oftmals auch das Keyboard gehören zu einer Standardbesetzung einer Rockband.