Die Postmoderne Musik entstand in der Postmodernen Ära und beschreibt Musik, welche den ästhetischen und philosophischen Trends der Postmoderne folgt. Sie wurde teilweise als ästhetische Bewegung und als Reaktion auf die Moderne gegründet. Die Musik der Postmoderne teilt Merkmale mit der postmodernen Kunst, der Kunst, welche nach der Moderne kommt. Frederic Jameson, ein US amerikanischer Marxist, Literaturkritiker und -theoretiker, bezeichnet die Postmoderne wie folgt: „die kulturelle Dominante der Logik des Spätkapitalismus“. Dies bedeutet, dass die postmoderne Kultur durch die Globalisierung mit dem Kapitalismus verbunden ist.

Postmoderne Musik hat sich in den späten 1960er Jahren hauptsächlich als Produkt der großen gesellschaftlichen Veränderung zu dieser Zeit entwickelt. Diese Art von Musik hält sich an die gleichen Ideen und Standpunkte wie auch andere Bereiche der Postmoderne fest. Das Fehlen einer definierenden Struktur oder Ideologie umfasst sowohl die Postmoderne Philosophie- und Kunstbewegung. Musiker dieses spezifischen Genre schöpfen ihre stilistischen Inspirationen oft aus einer Vielzahl von widersprüchlichen Bereichen. Formale Regeln werden von den Schöpfern der Poesie oft missachtet, da sie glauben, diese haben die Kreativität geschriebener Verse in der Vergangenheit eingeschränkt. Dies trifft auch auf die postmoderne Musik zu.

Definition von Postmoderner Musik

Musikwissenschaftler stehen manchmal vor der Herausforderung, wie Postmoderne Musik definiert werden kann. Der Grund dafür ist, dass viele Postmoderne Musikstücke, künstlerische Elemente aus einer Vielzahl von Quellen bergen. Geschrieben kann ein Stück Postmoderner Musik aus mehreren Stilen von Kulturen. Das Stück kann auch ungewöhnliche Texte oder Soundeffekte haben oder aus wechselnden Dur- und Moll-Tonarten bestehen. Musiker nutzen oft Technologie als Medium für Ihre Arbeit und auch die verwendeten Instrumente sind sehr vielfältig. Musiker, welche mit postmodernen Ideen kreieren, wollen oft die Konformität und den Materialismus, welche die Moderne prägten, widerlegen und diskreditieren. Dies geschieht in Form von Ironie, Gesellschaftskritik und Übertreibung.

Eigenschaften der Postmodernen Musik

Postmoderne Musik enthält viele Widersprüche und Stilelemente, welche zeitweise scheinbar miteinander kollidieren. Bei Postmoderner Musik wird oft versucht, Stile zu vermischen, welche traditionell als exklusiv betrachtet werden. Der Relativismus ist eine weitere Schlüsselkomponente der Postmodernen Musik. Musiker haben oftmals die Vorstellung, dass ihre Botschaften für verschiedene Menschen wahrscheinlich eine unterschiedliche Bedeutung haben. Laut Jonathan Donald Kramer, ein US-amerikanischer Komponist, gibt es 16 verschiedene Charakteristiken postmoderner Musik, zu welchen beispielsweise folgende zählen:

  • Traditionsbruch
  • Ironisierung
  • Eklektizismus
  • spielerischer Umgang mit Traditionen
  • Vieldeutigkeit
  • Musikzitate

Postmoderne Musik – Genres

Niedergeschlagen hat sich die Postmoderne Musik nahezu in allen Genres, wie unter anderem in Jazz, Rock, elektronische Musik, Filmmusik und Improvisationsmusik. Mittlerweile gehören ganze Genres dazu, wie etwa Minimal Music, Nu Jazz oder EDM.

Minimal Music

Minimal Music ist ab den 1960er Jahren in den USA entwickelt worden und ist ein Sammelbegriff für verschiedene Musikstile innerhalb der Postmodernen Musik. Verarbeitet werden Einflüsse aus afrikanischer und asiatischer Musik, der Notre Dame Schule des 12./13. Jahrhunderts, dem Jazz und auch aus bestimmten Formen des Rock. Eine exakte Definition dieser Musikrichtung gestaltet sich als schwierig. Es gibt eine Vielzahl von stilistischen Merkmalen wie unter anderem:

  • Eine tonale Musiksprache mit vielen Konsonanzen
  • Kontinuität und Spannungsaufbau wird vermieden
  • Eine Veränderung der Klangfarbe und -dichte findet kaum statt
  • Durch das Hinzufügen oder Fortnehmen einzelner Noten wird die rhythmischen Struktur verändert

Zu den bekannten Komponisten und Interpreten zählen beispielsweise Steve Reich, Terry Riley und La Monte Young.

Nu Jazz

Entstanden ist Nu Jazz in den späten 1990er und 2000er Jahren und ist eine Stilrichtung der elektronischen Musik. Jazz-Elemente werden mit elektronischer Musik verbunden. Für Nu Jazz gibt es keine genaue Definition. Als Nu Jazz kann beispielsweise sowohl der so genannte Broken Beat von Bugz in the Attic oder House mit Jazz Einschlägen, wie zum Beispiel St. Germain bezeichnet werden. Zu den bedeutenden Interpreten von Nu Jazz gehören unter anderem Jaga Jazzist, Gabin, Parov Stelar und Trüby Trio.

EDM – Elektronische Tanzmusik

Als EDM wird eine Fülle von tanzbaren Musikstilen der elektronischen Musik verstanden. Synthesizer und Sampler als auch Native Processing werden für die Erstellung der Musik verwendet. Grundsätzlich werden bei elektronischer Tanzmusik Klänge synthetisch erzeugt und es werden nur in den seltensten Fällen nicht-elektronische Instrumente eingebaut. EDM basiert meist auf einem sogenannten repetitiven Arrangement, bei welchen mittels ständiger Wiederholung von Melodie und Rhythmuspatterns eine tranceartige Wirkung erzeugt wird.

Bedeutende Musiker in diesem Genre sind unter anderem Can, Klaus Schulze und die deutsche Band Kraftwerk.