Seit den 1970er Jahren etablierte sich die aus dem Hard Rock hervorgegangene Metal-Musik in der musikalischen Landschaft. Genauso lange ranken sich bereits eingängige Stereotype um sie.
Einen Metal-Fan bezeichnet man korrekt als Metaller. Der landläufigen Meinung nach ist ein solcher für gewöhnlich langhaarig und trägt Kleidung aus Leder, gerne mit Nieten besetzt. Alles in allem ist er ein richtig harter Kerl, der zudem ein wenig finster und stellenweise auch gewalttätig daherkommen kann.
Äußerliche Merkmale der Metal-Community: Haare und Bekleidung
Metal ist vielfältig und nicht allein an einem Haarschnitt oder einem Kleidungsstück festzumachen. Während Langhaarfrisuren bei Männern durchaus häufiger vorkommen, sind auch punkigere Frisuren wie Irokesenschnitte, das Tragen von mal mehr, mal weniger buschigen Bärten sowie schwarz gefärbtes Haar, gerne auch in einer Schnittvariante, die an die Emo-Subkultur erinnert, üblich. Für Frauen geht es ähnlich zu, das Haar kann lang, kurz, schwarz, bunt oder asymmetrisch zurecht gemacht sein.
Gekleidet sind Metaller tatsächlich häufig in schwarz, jedoch sind auch Band-Shirts mit Aufdrucken oder Logos von bevorzugten Gruppen oder Festivals beliebt. Je nach persönlichem Geschmack oder favorisiertem Metal-Genre kann das äußere Erscheinungsbild um Nietengürtel und -armbänder, Aufnäher auf Rucksäcken und Kleidung oder auch mittelalterlich anmutende Accessoires aufgepeppt werden. So sind umgeschnallte Trinkhörner oder Anhänger mit nordischen Symbolen durchaus nicht selten anzutreffen.
Den Metal feiern: Headbangen und Moshen
Unter Metallern genießt man musikalische Auftritte energetischer als manch anderer Musik-Fan: Beliebt sind hier das Headbangen und der Moshpit.
Beim Headbanging wird der Kopf in wilder oder kreisförmig drehender Manier Richtung Körpermitte oder Fußboden geschüttelt. Ist das Haar lang, kann dieses zu solchen Gelegenheiten beherzt geschwungen und präsentiert werden.
Noch mehr Körpereinsatz verlangt der berühmte Moshpit. Ähnlich dem im Punk verbreiteten „Pogen“ – eine Art zu tanzen, bei der man einander regelmäßig anrempelt und schubst – bildet sich bei einem Moshpit ein Kreis in der Menge der Anwesenden Club-, Konzert- oder Festivalbesucher. Wer am Moshpit teilnehmen möchte, begibt sich in den Kreis, wer blaue Flecken umgehen will, bleibt lieber draußen. Im Kreis selbst wird ohne Scheu vor Körperkontakt getanzt. Die Teilnehmer werfen sich umher oder springen zur Musik. Dabei rempelt man sich gegenseitig schwungvoll an oder schubst einander umher. Es ist dahre nicht ungewöhnlich, in einem Moshpit einen Ellenbogen, ein Knie sowie hin und wieder auch eine versehentliche Faust, abzubekommen. Das Rempeln und Stoßen ist hierbei in der Regel frei von aggressiven Intentionen und dient eher dem kollektiven Austoben. Versehentlich Gestürzten wird innerhalb kürzester Zeit durch die anderen Teilnehmer wieder aufgeholfen.
Sind Metaller brutal und grob?
Sicherlich mag es in jeder Subkultur schwarze Schafe geben, mit denen nicht gut Kirschen essen ist. Tatsächlich ist die Metal-Community allerdings eher friedliebend. Ein gesellig genossenes Bier oder Met (ein würziger, warmer Honigwein) und Aufgeschlossenheit gegenüber einander sind einem Metaller an den meisten Tagen lieber als Streit oder körperliche Auseinandersetzungen. Wer die Metal-Freunde nicht gerade absichtlich reizt und provoziert, hat von ihnen meist nichts zu befürchten.
Nicht umsonst wird das größte Metal-Festival in Deutschland, das jährlich im Ort Wacken stattfindet, eigentlich durchgängig als sehr friedliches Festival beschrieben, bei dem es zu wenig Ausschreitungen und Vorkommnissen seitens der Besucher kommt.
Subgenres: Metal ist nicht gleich Metal
Der Metal zeichnet sich durch einen intensiven Einsatz von E-Gitarren und Schlagzeugen aus. Gleichzeitig ist es damit nicht getan. Freunde der metallischen Musik unterschieden inzwischen eine Vielzahl an Subgenres, deren einzelne Fankulturen entsprechend variieren. Einige Beispiele seien hier mit dem Heavy Metal, dem Death Metal, Gothic Metal, Nu Metal, Metalcore oder Viking Metal genannt.
Während Vertreter des ursprünglichen Metal wie Iron Maiden, Motörhead, Judaspriest oder Metallica nicht unbekannt sind, so sind zahlreiche Vertreter der ausgeklügelten und jüngeren Subgenres meist nur Insidern der Metal-Community geläufig. Zu den berühmteren Bands unter ihnen, die es ins öffentliche Bewusstsein geschafft haben, zählen an dieser Stelle Killswitch Engage, Callejon, Bullet For My Valentine, Heaven Shall Burn, Korn, Slipknot, Disturbed oder auch Linkin Park.
Die Metaller-Community ist musikalisch und kulturell breit aufgestellt, die vielfältigen Strömungen in ihr faszinierend und abwechslungsreich und sicher nicht jedermanns Geschmack – aber durchaus jederzeit einen neugierigen Blick wert.